
Allgemeines
Bei Solewechseln oder Grundreinigungen ist eine richtige Reinigung maßgeblich für die Lebensdauer der Sole mitverantwortlich.
Besonderes Augenmerk ist hier auf die Reinigung von Systemen zu legen, die Stahlwerkstoffe (z.B.: ST37) enthalten. Vor Erstinbetriebnahme ist darauf zu achten, dass das System frei von Rost ist. Dieser wird von der Glykollösung abgelöst und kann Korrosionsschäden verursachen. Darum ist jedes System vor der Glykolfüllung mit einem geeigneten Reiniger, z.B.: PEX 130 von pro KÜHLSOLE, zu reinigen. Nur rostfreie Metalloberflächen können von den Wärmeträgern vor Korrosion geschützt werden.
Diese Spülvorgänge können vom Anlagenbauer selbst durchgeführt werden.
Fachfirmen
Es gibt mehrere Fachfirmen, die sich auf diesem Gebiet einen Namen gemacht haben. Einige uns bekannte Unternehmen, die sich mit der Reinigung von aller Art Kühl- bzw. Heizsystemen, Rohrleitungsnetzen oder Tankanlagen befassen, nennen wir Ihnen auf unserer Internetseite oder auf Anfrage.
Meistens ist der Schritt über ein Fachunternehmen mit deutlich höheren Kosten für die Reinigung verbunden.
Reinigung durch Einsatz einer Spülsole
Sollten Sie sich dazu entschließen, Ihr System selbst zu reinigen, sind zwei Möglichkeiten denkbar. Eine ist die sogenannte Inlinereinigung mit einer Spülsole. Dafür wird die alte Sole aus dem System abgelassen. Anschließend wird mit Wasser mit möglichst guter Durch-strömung verloren gespült, bis das Wasser am Auslaß klar ist. Das Wasser muß jetzt möglichst vollständig aus dem System entfernt werden, um eine Verwässerung zu vermeiden. Jetzt wird die Spülsole eingefüllt. Dies ist optimalerweise das gleiche Produkt, das auch nach beendeter Reinigung zum Einsatz kommen soll. Werden Verkrustungen oder Ablagerungen im System vermutet, sollte zur Beschleunigung des Spüleffektes ein Additiv zugesetzt werden, um die Ablösung zu beschleunigen. Der Vorteil ist, dass das System sofort wieder in Betrieb gehen kann und sich über einen Zeitraum von mehreren Wochen oder sogar Monaten selbst reinigt. Der Nachteil ist, dass der Entleerungs-, Spülungs- und Neufüllprozess nach beendeter Reinigung wiederholt werden muß. Für das System selbst ist diese Art der Reinigung in der Regel der schonendste Weg und belastet die Materialien weitaus weniger als das Reinigen mit Säuren.
Reinigung mit Säure
Diese Reinigungsmöglichkeit sollte nur von geschultem oder eingewiesenem Personal durchgeführt werden. Nur inhibierte Säuren verwenden!Die inhibierte Säure (hier Phosphorsäure) wird auf die erforderliche Konzentration eingestellt. Empfehlenswert ist für den ersten Reinigungsdurchgang eine ca. 3%ige Konzentration, da die Reinigungslösung sehr schnell verschmutzt und dadurch die Reinigungskraft verliert. Die Säure wird im Kreislauf so lange gepumpt, bis der pH-Wert 1,8 erreicht wird. Bei höheren pH-Werten nimmt die Reinigungswirkung rapide ab. Die Säure aus dem System entfernen und den Spülvorgang wiederholen. Bei nicht allzu verschmutzten Systemen ist nach dem zweiten Spülvorgang eine ausreichend gute Reinigung erreicht. Die Dauer der einzelnen Reinigungsdurchgänge sollten zwei Stunden nicht übersteigen, um einen Säureangriff auf die Materialien so gering wie möglich zu halten. Ist nach dem zweiten Reinigen das System noch verschmutzt, ist der Vorgang so oft zu wiederholen, bis der gewünschte Reinigungseffekt erreicht ist.
Nach beendeter Reinigung mit Säure das System wieder entleeren und mit Wasser kurz durchspülen. Anschließend muß das System alkalisch gefahren werden, um die Metall-oberflächen vor Säure- oder Flugrostkorrosion zu schützen. Dies erfolgt mit einer ca. 2%igen Natronlaugelösung, die, genau wie die Säure, im Umlauf durch dass System gepumpt wird. Eine 30 minütige Umlaufzeit reicht in der Regel aus. Die Lauge muß aus dem System entfernt werden. Eine letzte Spülung mit Wasser ist erforderlich. Diese ist beendet, wenn das Wasser am Auslauf einen pH-Wert von ca. 6-7 erreicht hat (pH-Wert des Wassers, das zur Spülung verwendet wird). Das Wasser wird jetzt wieder möglicht komplett aus dem System entfernt und die Sole in der gewünschten Konzentration in das System eingefüllt.